ZL7/OE2SNL 2014

Reisebericht ZL7/OE2SNL 2014

Ich wäre am 10.03.2014 sicher nicht so relaxt im Flugzeug nach Auckland gesessen hätte ich gewusst oder geahnt, dass der Koffer in München amtlich geöffnet, leider aber wahrscheinlich nicht ganz so sorgfältig wieder verschlossen wurde….

Flugroute

Als ich diesen in AKL vom Band holte, waren beide Verschlüsse offen. Der zusätzlich durch den Griff angelegte Gurt verhinderte Schlimmeres. Wie es mir dabei ging und/oder ich mich fühlte bzw. welche Gedanken mir durch den Kopf schossen, überlasse ich der Phantasie des geneigten Lesers. Im für eine Zwischenübernachtung gebuchten Hotel konnte ich die Vollständigkeit meiner Ausrüstung feststellen. Zum Glück war durch den ca. 1cm breiten Schlitz auf der Vorderseite nichts verloren gegangen. In einem beigelegten Schreiben wurde mir die Öffnung durch den Zoll bestätigt und angeführt, dass sich keine unerlaubt mitgeführten Waren oder Gegenstände im Koffer befunden hätten und nichts entnommen wurde. Der Grund der Öffnung ist darin nicht angeführt. Ich nehme aber an und vermute, dass man bei der Durchleuchtung des Koffers meiner für die Rückreise mitgeführten Thrombosespritzen ansichtig wurde und deshalb Nachschau hielt. Da alles komplett war, konnte es ausgeruht am Donnerstag den 13.03. mit Air Chatham nach ZL7 weiter gehen.

 

letzte Etappe von AKL nach CHT Island

Ankunft auf Catham um ca. 17:00 Uhr. Abholung durch die Vermieter und Unterweisung betreffend die Besonderheiten und „Tücken“ des Hauses – z.B. Zubereitung des (etwas feuchten) Brennholzes, wo die Hacke vorzufinden sei bzw. der Hinweis, dass der Ofen auch mit Kohle beheizbar ist. 1 Sack voll davon stand dafür zur Verfügung. Schlüssel für die Haustüre bekam ich keinen ausgefolgt. Diese sei ja von innen versperrbar und das genügt. Da beim Hintereingang der dafür vorgesehene Mechanismus vollkommen versagte, klemmte ich einen mitgebrachten Schraubendreher so zwischen Tür und Lasche, dass ein Öffnen unmöglich war. Auf Chatham kann man, auch wenn man weggeht, die Wohnung unversperrt lassen – es kommt sicher nichts weg. Die Vermieterin schien mir davon so überzeugt zu sein, dass ich dem nichts entgegen setzen konnte – sie musste es ja wissen.

Bei Sonnenschein und nur mäßigem Wind war die G5RV nach gut 90 min. aufgestellt. Eine Stunde später konnte ich den TS-480HX auch in Betrieb nehmen. Den inzwischen aufgekommenen Hunger stillte ich im nahe gelegenen „Chatham Hotel“.

So gestärkt konnte es nun los gehen. CQ auf 30m und schon befand ich mich mitten im ersten PileUp. Über 100 CW-QSO´s kamen in der ersten Stunde ins Log – für mich ein erfreulicher Start.

die bewährte G5RV

Weiter ging es dann mit RTTY wobei ich meine TX-QRG auf 10.148,50 KHz stellte und QSX dwn (nur auf 30m in dieser Mode) verlangte. Das funktionierte bestens. So beackerte ich während der ersten Woche meiner Aktivität auf Chatham alle Bänder von 80m bis 10m. Wie auf DXER.ORG angekündigt mit Focus auf RTTY. Eine von mir zusammengestellte Statistik über vorhandene Clustermeldungen von Aktivitäten der letzten 10 Jahre in Digi-Modes auf ZL7 bestärkte mich in meiner Annahme, dass z.B. in RTTY hoher „Bedarf“ gegeben sein wird. Dies war auch der Fall. RTTY und noch dazu auf 10m war ein Renner. Die PileUp´s, nicht nur auf diesem Band, waren teilweise breiter als 10 KHz und übertrafen meine Erwartungen bei weitem. Auch die Ausbreitungsbedingungen spielten mit. So konnte EU auf 40m manchmal zu unerwarteten Zeiten erreicht werden. Ein Highlight sind ohne Zweifel die RTTY-Verbindungen auf 80m mit einigen EUs.

QSO-Bilanz als ZL7/OE2SNL

RTTY:   2.657 QSO´s mit 1.808 Rufzeichen
CW:     1.368 Verbindungen mit 1.153 Rufzeichen

Von den insgesamt 4.025 QSO´s gelangen mit OE 39 in RTTY und 26 in CW. OE – Filter war immer ON!
Umgelegt auf die Kontinente: EU: 1.803, NA: 1.161, JA: 775 QSO´s

Verbindungen im Detail:
W: 1.114, JA: 775, I: 407, DL: 218, SP:114, UR 102, EA: 91, OH: 52, S5: 39, HB9: 29, LA: 23 und ZL: 17 QSOs – um nur einige zu nennen (88 DXCCs).

Über die Disziplin bzw. den „DX CODE OF CONDUCT“ ist die letzten Jahre sehr viel geschrieben worden. Ich will niemanden belehren doch erlaube ich mir meine Vermutung zu Papier zu bringen, dass viele der Zwischenrufer keine Ahnung davon haben, was auf der anderen Seite des PileUp´s abläuft. Ich meine hier in erster Linie CW: Als Gejagter hat man z.B. den Präfix richtig im Log, aber mit dem letzten Buchstaben im Suffix „kämpft“ man noch. Man fragt nochmals zurück und anstatt dass die „Meute“ ruhiger wird, wird man nun zugeschüttet. Logisch sinkt die QSO-Rate mit der Anzahl der notwendigen Rückfragen. Da kann man dann nur weiter drehen…. Aufgefallen sind mir im Besonderen immer wieder SP-Stationen, die, wenn das Tohuwabohu komplett schien, eine halbwegs „freie“ QRG fanden und mit einem Logeintrag belohnt werden konnten.

Equipment

Als Station hat sich mein TS-480HX wie schon so oft bewährt. Mit zwei baugleichen aber stärkeren Ventilatoren die immer laufen schafft das Gerät locker 150 Watt RTTY bzw. 200 Watt in CW. Durch die dauernde Wärmeabfuhr wird der Kühlkörper nur handwarm. Abgesetzter Betrieb ist von Vorteil weil die Luftgeräusche bei voller Drehzahl bedingt durch die kleinen Ansaugöffnungen ordentlich zunehmen. Da meine gesamte Ausrüstung in einem Koffer Platz finden musste, war nur eine Drahtantenne möglich. So wie 2007 auf CE0Y fiel die Wahl auf die G5RV. Alles Material dazu ist leicht zu beschaffen und ebenso musste auch die Antenne sein. 31,5 kg brachte der Koffer auf die Waage.

Waitangi

Teilnahme an ZL7AAA als CW-Operator

Am 20.03. machte ich unter ZL7/homecall QRT. Ich übersiedelte in das ca. einen Kilometer entfernte „Beachhouse“ wo die Gruppe um Barry Fletscher 9V1FJ inzwischen eingetroffen war. Durch Zufall überschnitten sich unsere Termine. Während den Vorbereitungen zur jeweiligen Aktivität wusste keiner vom Anderen. Nach meiner Eintragung bei DXER.ORG entwickelte sich ein eMail-Austausch der darin endete, dass ich zusagte bei ZL7AAA als CW-OP mitzuarbeiten.

Die dort im Garten bzw. am Strand aufgestellten Antennen übertrafen natürlich meine bis jetzt verwendete G5RV bei weitem. Es war ein Genuss mit den div. Antennen von SteppIR on Air zu sein.

Die mitgebrachten PA`s waren dem Fonie-Betrieb vorbehalten. Da die Endstufen schon älteren Datums sind, war QSK-Betrieb damit unmöglich und deshalb ausgeschlossen. Mit 200 Watt wurde ich scheinbar überall gehört.

Die ausgezeichnete Verköstigung durch Graham ZL3MA und seinen Sohn Bruce ZL1ATV sei ausdrücklich erwähnt. Die beiden bekochten das ganz Team in hervorragender Weise! Bruce widmete sich sonst der Fotografie.

Heimreise

So verging auch die zweite Woche auf ZL7 sehr schnell. Am 27.03. sollte um 09:15 der Flieger nach Auckland starten. Durch Schlechtwetter am Vortag bzw. eine Panne an einer Maschine verzögerte sich der Start bis 18:00 Uhr. So konnte ich meinen gebuchten Flug nach München nicht mehr erreichen und saß bis 1. April (kein Aprilscherz) in Auckland fest.

QSL design by OE2GRN

ZL7 war sicher eine Reise Wert und ich danke dem Landesverband Salzburg für das Sponsoring der QSL-Karten. Vielen Dank !!

Danke auch an:

  • German DX Foundation
  • Jim ZL1LC und Matthias DF6LO für die vielen hilfreichen Tipps – beide haben ZL7 in 2013 besucht und befunkt,
  • Wolfgang OE2WNL der mir das Online-Log auf zl7.oe2snl.at ermöglichte,
  • Tom OE2ATN für seine Mithilfe und Unterstützung in allen Bereichen wie z.B. Homepagegestaltung, Ergänzungen dazu, Sponsoring verwalten etc.

Franz, OE2SNL

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